02.02.2021

Modell zur Prioritätenvergabe in der Disposition von Zugfahrten Konferenzbeitrag ZIRP

Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines Models zur Prioritätenzuweisung zwischen der Verkehrswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zagreb (Hrvoje Haramina sowie Ivan Belobrajdić) und Adrian Wagner vom Carl Ritter von Ghega Institut mit anschließendem Konferenzbeitrag auf der ZIRP 2020

Abweichungen im Fahrplan kommen im Eisenbahnbetrieb immer wieder vor. Es kann jedoch auch dazu führen, dass durch Verspätungen Gleisbereiche zur gleichen Zeit von zwei Zügen genutzt werden müssen. In diesem Fall ist es erforderlich, dass die Verantwortlichen eine Auswahl treffen und einem Zug Priorität einräumen. Solche Entscheidungen müssen transparent und nach festgelegten Kriterien erfolgen. Die durchgeführte Untersuchung befasst sich mit eben dieser Thematik. Um das Personal bei diesem Vorgang zu unterstützen und auch den Grund für die Entscheidung im Nachhinein nachvollziehbar zu machen wurde ein neues Modell zur Entscheidungsunterstützung bei der Disposition von Eisenbahnverkehren entwickelt. Das entwickelte System berücksichtigt dabei verschiedene Faktoren, wie beispielsweise die Art des Zuges (Nahgüterzug, Internationaler Fernverkehrszug,…) die bereits vorhandene Verspätung oder die Tonnage. Die zu Grunde liegenden Regeln versuchen somit die bestmögliche Abwicklung des Betriebs zu gewährleisten und befolgen gängige Zugprioritätsregeln. Um die Tauglichkeit des Systems zu überprüfen wurde es in einer Simulation des Bahnhof Zagreb Klara mittels OpenTrack getestet, welcher einen Knotenbahnhof zwischen fünf Eisenbahnstrecken darstellt. Der Simulation zu Grunde lagen Zugdaten aus dem Fahrplanjahr 2019/2020 und das Netz des Infrastrukturbetreibers HŽ Infrastruktura d.o.o. Damit wurden verschiedene Situation getestet und bewertet. In der derzeitigen Form soll diese Art von Expertensystem der/dem FahrdienstleiterIn bei der Bewältigung von Problemen bei der Zuweisung von Zugprioritäten helfen, insbesondere in komplexeren Verkehrssituationen, wobei die vom System angebotenen Lösungen nicht verpflichtend sind, sondern nur eine Empfehlung darstellen. Die entwickelten Ergebnisse wurden im Anschluss auf der ZIRP Konferenz (virtuell) vorgestellt.