15.02.2019

Simulation von Schienenbrüchen

Versuchsreihe Simulation von Schienenbrüchen

Copyright Adrian Wagner

Das Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung führt gemeinsam mit ÖBB-Infrastruktur AG, Streckenmanagement und Anlagenentwicklung Stab LCM und Innovationen und Frauscher Sensortechnik GmbH im Auftrag der UIC (Internationaler Eisenbahnverband) das internationale Projekt Broken Rail Detection durch. In den bisherigen Arbeiten im Projekt wurden Lichtwellenleiter (LWL) als eine Möglichkeit zur Detektion von Schienenbrüchen identifiziert.

Dazu wurden vom 21.01.2019 bis 23.01.2019 im Bildungszentrum Wörth verschiedene Versuche durchgeführt. Einerseits erfolgte ein Überfahren von unterschiedlichen Schienenstößen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, andererseits wurde erstmals ein Schienenbruch mithilfe eines Ziehgeräts herbeigeführt.

Bei beiden Versuchen war es das Ziel, die bei der Überfahrt bzw. beim Reißen der Schiene entstehenden Vibrationen mittels Lichtwellenleitern (LWL) zu messen. „Wenn die Charakteristik dieser Vibrationen bekannt ist, was Ziel weiterer F&E-Projekte ist, ist es zukünftig möglich, mittels der LWL-Technologie einen Schienenbruch unmittelbar zu erkennen und sofort zu verorten.“ erläutert Frank Michelberger, Leiter des Carl Ritter von Ghega Institut.

„Wenn es uns gelingt, dem Lichtwellenleiter beizubringen die Vibrationen und Schwingungen eines Schienenbruchs zu erkennen, kann dieser sofort eine Warnung ausgeben und wir können hohe Personen- und Sachschäden vermeiden“, weiß Projektleiter Ing. Wolfgang Zottl vom Stab LCM und Innovationen.

„Wir freuen uns, dass wir mit ÖBB-Infrastruktur AG, FH St. Pölten und Frauscher AG ein fachlich höchst kompetentes Team im Projekt haben, dass diese wichtigen Versuche zur Weiterentwicklung einer Schienenbruchdetektion professionell geplant und umgesetzt hat. Somit kann ein weiterer wichtiger Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit bei der Erhöhung der Sicherheit der Eisenbahn geleistet werden“, sagt David Villalmanzo Resusta, der bei der UIC für dieses Projekt zuständig ist, die dieses Projekt finanziert.

Die Durchführung der Versuche fand auf dem Gelände des Bildungszentrum Eisenbahn & Lehrlingswesen in Wörth statt und wurde tatkräftig von Auszubildenden des 3. Lehrjahrs im Lehrberuf Gleisbautechnik und ihren Ausbildnern unterstützt.

„Die Mitarbeit in dem Forschungsprojekt war eine spannende Aufgabe für die Lehrlinge. Alle waren mit vollstem Eifer dabei und konnten bei diesem Versuch Situationen aus der Praxis kennenlernen, die auch in der Ausbildung behandelt werden und die später in ihrem Berufsleben vorkommen können. Es freut uns, dass wir mit unserem Know-how und unserer Infrastruktur diesen wichtigen Versuch unterstützen konnte“, ergänzt Alois Baumgartner vom Bildungszentrum Eisenbahn & Lehrlingswesen.

Schienenbruch

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